Stell dir vor: Du sitzt in der dritten Reihe des Führungskräftemeetings. Du kennst das Geschäft, du kennst die Zahlen, du kennst die Leute. Und trotzdem fragt niemand dich nach deiner Meinung zur Strategie. Warum?
Weil du trotz all deiner Kompetenz immer noch ein Mittelmanager bist. Und das wirst du auch bleiben – wenn du nicht diese eine Sache tust.
Die harte Wahrheit: Fachwissen reicht nicht
In der Welt der mittleren Führungsebenen regiert ein gefährlicher Irrtum: Wer fleißig, zuverlässig und fachlich kompetent ist, der wird automatisch aufsteigen. Falsch gedacht. So funktioniert das Spiel nicht.
Die nächste Ebene – die strategische – fragt nicht: „Wer kennt die Details?“
Sie fragt: „Wem vertrauen wir, das große Ganze zu lenken?“
Und hier liegt das Problem: Viele mittlere Führungskräfte verwalten. Sie optimieren Prozesse, verhindern Katastrophen, halten Teams am Laufen. Sie tun alles – außer Führung zu zeigen.
Was die strategische Ebene wirklich will
Die oberste Etage interessiert sich nicht dafür, wie du Jira-Workflows meisterst oder ob du die beste Budgettabelle baust. Sie fragt sich:
- Sieht diese Person das große Ganze?
- Trifft sie mutige Entscheidungen?
- Denkt sie in Systemen statt in Aufgaben?
- Und vor allem: Hat sie eine Meinung?
Denn hier ist das Geheimnis:
Die strategische Ebene fördert keine perfekten Umsetzer. Sie sucht Denkpartner.
Die eine Sache, die du tun musst: Sag, wofür du stehst
Ja, genau. Du musst dich positionieren. Du brauchst ein klares „So sehe ich das“-Statement. Kein windelweiches „Kommt drauf an“. Kein diplomatisches Lavieren. Sondern Haltung.
Sag, was du für richtig hältst. Steh für eine Vision. Auch wenn sie unbequem ist.
Denn erst, wenn du den Mut hast, dich mit einer klaren Meinung sichtbar zu machen, wirst du als jemand wahrgenommen, der führen kann. Nicht nur verwalten.
Aber was, wenn ich falsch liege?
Dann lernst du was. So einfach ist das.
Lieber einmal falsch positioniert als nie in Erscheinung getreten.
Die Komfortzone des Mittelfelds ist ein sicherer Ort – aber keiner, in dem Führung entsteht.
Hör auf zu glänzen. Fang an zu leuchten.
Führung beginnt nicht mit einem Titel. Sie beginnt mit einer Haltung.
Wenn du also nicht für immer im Maschinenraum der Organisation schuften willst, sondern aufs Oberdeck willst – dann sag, wohin du den Kurs setzen würdest.
Und ja, das braucht Mut.
Aber niemand folgt einem Menschen, der nicht weiß, wohin er will.
Reflexionsfragen zum Mitnehmen:
- Wofür stehst du in deinem Unternehmen – und weiß das jemand?
- Wann hast du zuletzt strategisch gedacht, statt operativ gehandelt?
- Was würde passieren, wenn du deine Meinung sagst – und was passiert, wenn du es nicht tust?