In einem abgelegenen Dorf lebte ein junger Mann namens Akira, der davon träumte, die Welt zu verändern. Er suchte den weisen Meister des Dorfes auf und fragte: „Meister, wie kann ich Großes vollbringen?“
Der Meister antwortete mit einem Lächeln: „Komm morgen bei Sonnenaufgang zum Fuß des Berges.“
Am nächsten Morgen traf Akira den Meister am vereinbarten Ort. Zu seiner Überraschung standen dort drei Riesen: einer aus Stein, einer aus Holz und einer aus Fleisch und Blut.
Der Meister sprach: „Akira, du musst auf die Schultern eines dieser Riesen klettern, um dein Ziel zu erreichen. Wähle weise.“
Akira betrachtete die Riesen. Der Steinriese war imposant und unerschütterlich. Der Holzriese war hoch und flexibel. Der lebendige Riese war kleiner als die anderen, aber seine Augen funkelten vor Weisheit.
Nach langem Nachdenken entschied sich Akira für den lebendigen Riesen und kletterte auf dessen Schultern.
Von oben rief er: „Meister, ich sehe weit, aber der Riese bewegt sich. Es ist schwierig, das Gleichgewicht zu halten!“
Der Meister nickte: „Ja, Akira. Der Weg zur Größe ist selten bequem. Aber bedenke: Der Steinriese hätte dir eine feste, aber begrenzte Sicht geboten. Der Holzriese hätte sich im Wind gebogen, ohne dich weiterzubringen. Der lebendige Riese jedoch kann dich zu Orten führen, die du dir nicht einmal vorstellen kannst.“
Akira verstand. „Aber Meister, wie weiß ich, ob ich den richtigen Riesen gewählt habe?“
Der Meister lachte: „Das, mein Junge, ist die eigentliche Herausforderung des Lebens. Der richtige Riese ist derjenige, der dich wachsen lässt, während du auf seinen Schultern stehst. Er fordert dich heraus, erweitert deinen Horizont und bringt dich dazu, über dich selbst hinauszuwachsen.“
Jahre später kehrte Akira zurück, nun selbst ein weiser Mann. Er traf einen jungen Schüler, der fragte: „Meister Akira, wie habt Ihr solche Weisheit erlangt?“
Akira lächelte und antwortete: „Ich stand auf den Schultern eines Riesen. Und nun, mein junger Freund, ist es an der Zeit, dass du deinen eigenen Riesen findest. Aber vergiss nie: Der größte Riese, auf dessen Schultern du letztendlich stehen musst, bist du selbst.“