Eines Tages kam ein erschöpf­ter Mann zum Meis­ter. „Meis­ter, ich füh­le mich erschöpft. Mein Leben ver­langt viel und gibt wenig zurück“, klag­te er.

Der Meis­ter sag­te nichts, son­dern führ­te den Mann zu einem schö­nen Auto, das vor sei­nem Haus stand.

„Was hältst du von die­sem Auto?“ frag­te der Meis­ter.

„Es ist wert­voll. Wenn es mein Auto wäre, wür­de ich es gut pfle­gen, regel­mä­ßig war­ten und vor­sich­tig fah­ren“, ant­wor­te­te der Mann.

Der Leh­rer lächel­te. „Und war­um?“

„Weil es mein ein­zi­ges Auto wäre. Wenn es kaputt gin­ge, hät­te ich kein ande­res.“

„Genau“, sag­te der Meis­ter. „Wie die­ses Auto hast auch du nur einen Kör­per und einen Geist. Aber sag mir, küm­merst du dich um sie so gut wie um das Auto? Gibst du ihnen die Ruhe und Auf­merk­sam­keit, die sie brau­chen, um durchs Leben zu kom­men?“

Der Mann wur­de nach­denk­lich und schwieg.

Der Leh­rer fuhr fort: „Die Men­schen begrei­fen schnell, wie wert­voll mate­ri­el­le Din­ge sind, weil sie sicht­bar sind. Aber der wah­re Schatz, der eige­ne Kör­per und Geist, wird oft ver­nach­läs­sigt. Behand­le sie gut. Trai­nie­re dei­nen Geist, gib ihm Ruhe und pfle­ge dei­nen Kör­per. Bei­des sind dei­ne ein­zi­gen Werk­zeu­ge im Leben.“

„Aber Meis­ter, wie soll ich das tun?“ frag­te der Mann.

„Es beginnt mit Acht­sam­keit“, ant­wor­te­te der Meis­ter. „So wie du den Ölstand prüfst, soll­test du regel­mä­ßig den Zustand dei­nes Kör­pers und dei­nes Geis­tes über­prü­fen. Ent­wick­le dich, ler­ne, wach­se und sei sanft zu dir selbst. Denn wenn du dich selbst ver­lierst, gibt es kei­nen Ersatz.“

Der Mann ver­stand nun: Das Wert­volls­te, was er hat­te, war sein eige­nes Selbst, und er muss­te ler­nen, es zu pfle­gen und sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.