Es war einmal ein Dorfältester, der in einer kleinen Gemeinde diente. Eines Tages kamen zwei Männer zu ihm, die sich bitter über seine letzte Entscheidung beklagten.
„Du bist hart und unbarmherzig!“, rief der eine. „Wie kannst du dich weise nennen, wenn du solch strenge Urteile fällst?“
Der Dorfälteste lächelte mild und holte einen Kristall aus seiner Tasche. „Seht her“, sagte er, „dieser Kristall ist zugleich das Härteste und das Klarste, das wir kennen. Seine Härte nimmt ihm nicht die Durchsichtigkeit, und seine Klarheit mindert nicht seine Stärke.“
„Die Klarheit in der Führung ähnelt diesem Kristall“, fuhr er fort. „Sie mag manchmal hart erscheinen, weil sie transparent und unmissverständlich ist. Doch sie entspringt nicht dem Wunsch, zu verletzen, sondern der Verantwortung, das Richtige zu tun.“
Er erklärte weiter: „Wenn ich einen kranken Ast vom Baum schneide, tue ich dies nicht aus Härte gegenüber dem Ast, sondern aus Liebe zum ganzen Baum. Die Klarheit dieser Entscheidung mag schmerzhaft sein, doch sie dient dem Wohl des Ganzen.“
„Wer führt“, schloss der Dorfälteste, „muss manchmal Entscheidungen treffen, die nicht allen gefallen. Aber es ist besser, klar und wahrhaftig zu sein, als aus falscher Harmonie den Weg der Unehrlichkeit zu wählen.“