Ein jun­ger König herrsch­te über ein zer­ris­se­nes Reich. Sei­ne Bera­ter strit­ten, sei­ne Gene­rä­le schei­ter­ten, und nichts gelang ihm. In sei­ner Ver­zweif­lung such­te er Rat bei einer wei­sen Ein­sied­le­rin, die tief im Wald leb­te.

Die Ein­sied­le­rin führ­te ihn in ihren Gar­ten und zeig­te auf eine mäch­ti­ge Eiche und ein ver­küm­mer­tes Pflänz­chen, das im Schat­ten der Eiche wuchs. „Soll ich es aus­rei­ßen?“ frag­te sie.

„Viel­leicht…“ begann der König.

Doch die Ein­sied­le­rin nahm die Pflan­ze und setz­te sie auf eine son­ni­ge Lich­tung. „Es ist nicht schwach. Es war nur am fal­schen Ort. So ist es auch mit dei­nem Reich. Set­ze die Men­schen dort­hin, wo sie wach­sen kön­nen. Stär­ke gehört an die Front, Weis­heit in den Rat, Geduld in die Pfle­ge des Lan­des.“

Der König ver­stand. Zurück in sei­nem Reich beob­ach­te­te er genau und setz­te jeden an die rich­ti­ge Stel­le. Und wie ein Gar­ten begann sein Reich zu gedei­hen.