In einem weit entfernten Wald lebte eine Gruppe von Tieren, die einem weisen alten Löwen folgten. Eines Tages, nach einer langen Reise, hatten die Tiere großen Hunger, aber es gab kaum noch Nahrung im Wald. Der Löwe bat seine Gefährten, in alle Richtungen zu gehen und zu suchen, was sie finden könnten.
Der Hase kehrte mit ein paar welken Blättern zurück, das Eichhörnchen mit einigen vertrockneten Beeren, und der Igel brachte ein paar Nüsse, die bereits von Würmern befallen waren. Schließlich kam der Fuchs mit einem Korb voller frischer, saftiger Früchte.
„Schaut, was ich gefunden habe!“, rief der Fuchs stolz. „Diese Früchte werden uns alle satt machen.“
Der Löwe fragte: „Wie hast du es geschafft, so viel Gutes zu finden, wenn der Wald doch so karg ist?“
Der Fuchs antwortete: „Die anderen Tiere im Wald wollten mir nichts geben, weil sie selbst nur wenig hatten. Also habe ich die Früchte gestohlen, während sie abgelenkt waren. So haben wir jetzt alle genug zu essen.“
Da sprach der Löwe, und seine Stimme war wie Donner: „Du hast unseren Hunger gestillt, doch unsere Seelen hungern nun umso mehr. Denn wer Unrecht sät, wird Misstrauen ernten. Und wer im Namen der Gemeinschaft stiehlt, wird eines Tages die Gemeinschaft selbst bestehlen.“